1965 versus 2020: Das Saba-Villingen 16 im digitalen Zeitalter

Ich bin die Jüngste bei der Radioklinik. Zum „Hobby“ der Radiodoktoren bin ich durch meinen Vater gekommen. Seit einiger Zeit schreibe und betreue ich diese Website. Mittlerweile habe ich auch einiges an Radiowissen angesammelt – aber das digitale Zeitalter liegt mir dann doch eher.

Als Dank für die Website haben mir die Radiodoktoren ein wunderschönes Saba Villingen 16 in Stand gesetzt. Das Villingen ist durch sein typisches, nordisches Design ein ziemlich aktuell aussehendes Gerät und passt daher auch zu einer modernen Einrichtung. Es wurde 1965 gebaut und ist damit mehr als doppelt so alt wie ich.

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Das Saba Villingen über meiner Stereo Anlage

Ich bin kein Fan aktueller Radiosender. Zu viel Werbung, zu viel Aufregung und musikalisch habe ich auch noch nichts Passendes gefunden. Angenehmer finde ich da moderne Streaming Dienste. Bei einigen kann man riesige Musikbibliotheken gratis hören, bei anderen wird monatlich ein kleiner Betrag fällig. Man kann also ganz genau seine Musik hören, meist werbefrei und natürlich völlig legal. Mein Vater ist immer wieder überrascht, dass sogar Künstler aus den 1920er Jahren auf diesen Plattformen zu finden sind – es gibt also etwas für jeden Geschmack.

Aber wie genau kann man jetzt modernes Streaming mit einem Radio aus 1965 verbinden? Das Gerät hat keinerlei äußeren Anschlüsse, kein AUX, keine CDs, kein Bluetooth, …

Digitales Zeitalter und antike Radios? Geht das?

Eigentlich ist das wirklich einfach. Es gibt kleine UKW-Sender, welche sich über die Kopfhörerbuchse ans Smartphone stecken lassen, die dann ein UKW-Signal senden können, welches wiederum jedes Radio empfangen kann.

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Der UKW-Sender mit AUX-Stecker

Eigentlich sind die Sender für ältere Autoradios gedacht, und zwar für genau denselben Zweck: um das Smartphone damit zu verbinden. Die Geräte können sogar eine Freisprecheinrichtung ersetzen. Die UKW-Sender lassen sich online bei bekannten Händlern unter „AUX auf UKW“ finden.

Man stellt also den UKW-Sender und das Radio, nach Gebrauchsanweisung, auf dieselbe Frequenz ein. Dann steckt man den Sender ins Smartphone – oder jedes andere Gerät mit den passenden Anschlüssen – und kann seine Lieblingsmusik übers Internet streamen. Ganz einfach!

So benutze ich mein Saba Villingen von 1965 fast täglich mit meinem Musik-Streaming-Dienst von 2020 und die Sound-Qualität ist unvergleichlich – meine moderne Stereoanlage kann da nicht mithalten.

Und das alles ohne Eingriffe an der alten Technik, selbst gebastelten Adaptern, Kabel ziehen und Aufwand – selbst ohne technisches Verständnis einfach.

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Saba, Sender, Smartphone: Perfekte Kombination.

2 Gedanken zu “1965 versus 2020: Das Saba-Villingen 16 im digitalen Zeitalter”

  1. Ein entsprechender „Radiotransmitter“ mit Eingang per Bluetooth, TF-Karte oder Klinkenkabel kann im Museum erworben werden.

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