Zwei ziemlich heruntergekommene Volksempfänger wurden zu einem guten Gerät vereinigt.
Dazu wurden erst einmal beide Geräte vollkommen zerlegt und die besten Teile wurden ausgewählt.
Die zwei Geräte waren in einem erbärmlichen Zustand. Der VE301dynGW hatte einen Netztrafo und war restlos verbastelt. Zudem war das Gehäuse kaputt. Der Zweite, ein VE301dyn stand in Wasser und sah entsprechend aus. Es gab nur einen Weg: Trümmerverwertung! (Bilder 1 bis 11)
Hier ist nichts mehr zu retten. Dieser Lautsprecher hat es hinter sich
Die Trafobleche, die aufgrund des Rosts nicht mehr effektiv waren, wurden gewechselt. Kondensatoren wurden neu befüllt.
Das bessere Chassis wurde glaskugelgestrahlt, alle Nieten ersetzt und das gute Gehäuse wurde gründlich gereinigt und aufpoliert.
Für das Typenschildchen sind Nieten und Setzwerkzeug hergestellt worden. Ferner wurden Nieten für die Topffassung gedreht.
Andere Teile mussten auch vom Rost befreit werden. (Bild 20)
Kondensatoren werden mit neuem Innenleben erneuert. (Bild 22)
Der Drehkondensator hatte auch einige Macken. Das Zinkgehäuse wurde gerichtet. Der Rotor musste neu gelagert und justiert werden. Einzelne Lamellen mussten ausgerichtet werden um Kurzschüsse zu vermeiden.
Nun konnte der Aufbau beginnen. (Bild 27 bis 41.)
Das nächste Problem war der Netztrafo. Bei ihm wurde das Eisen sehr warm. Die Eisenbleche des Trafos hatten sich durch rost verändert und waren nicht mehr brauchbar.
Daher wurde neues Trafoblech eingefädelt mit dem Ergebnis dass der Trafo ohne Last kalt blieb. Es sind also keine Windungsschlüsse, wie befürchtet, vorhanden. (Bild 48 u. 50)
So langsam wird das Gerät fertig. (Bild 56 u. 60)
Leider fehlt noch ein Lautsprecher mit Feldspule.
Nach einem kompletten Neuaufbau fand sich dann irgendwo auch noch ein brauchbarer Lautsprecher aus einem verschollenen Drittgerät, der hier seine neue Arbeitsstätte fand.
Insgesamt wurden rund vierzig bis fünfzig Arbeitsstunden aufgewendet, um dieses historische Gerät aus den späten 30ern des 20. Jahrhunderts weitere 20 bis 60 Jahre Funktion zu sichern.
Mit einer guten Antenne kann man bei Nacht heute noch englische Sender hören. Allerdings ist das heute nicht mehr strafbar wie in den 30ern und 40ern.
Wolfgang Ruf