Hoffnungslos: Clarson 6050

Reparaturbericht zu einem Clarson Typ 6050 von Wolfram Henkel

Ein hoffnungsloser Fall? Nicht für uns!

Der Clarson 6050, ein französisches Radio aus der kleinen Manufaktur Clarson, hatte einen wahrlich schweren Start in unserem Museum. Über eine Sammlungsauflösung gelangte er zu uns – allerdings in einem desolaten Zustand. Feuchtigkeit hatte das Gehäuse massiv beschädigt, das Furnier begann sich abzulösen, und viele Blechteile waren von Rost überzogen.

Für die Radiodoktoren war schnell klar: Dieses Gerät hatte keine Zukunft. Es wurde den Apparaten zugeordnet, die im Rahmen der Radiobörse abgegeben werden sollten. Schließlich war das Radio nicht einmal im Radiomuseum.org (RMorg) gelistet, und ein passender Schaltplan ließ sich selbst über die GFGF nicht auftreiben.

Eine zweite Chance dank Charme

Doch dann kam unsere Webmasterin ins Spiel. „Der kommt zu mir, der hat Bäckchen!“, entschied sie kurzerhand – und der Clarson 6050 erhielt seine zweite Chance. Nach einer ersten gründlichen Reinigung begann die Reparatur. Der Aufbau des Geräts erwies sich als äußerst interessant: Alle Komponenten waren in präzisen rechten Winkeln angeordnet, und die Konstruktion der Skalenseilführung war ein kleines technisches Kunstwerk.

Elektrisch musste nur wenig erneuert werden: Eine Röhre wurde ausgetauscht, und das magische Auge – unverzichtbar für den nostalgischen Charme – ließ unser Vereinskamerad Dietmar durch Regenerierung wieder erstrahlen.

Die größte Herausforderung: Das Gehäuse

Doch das wahre Problem war das Gehäuse. Die Schäden durch Feuchtigkeit waren so gravierend, dass nur ein Spezialist helfen konnte. Dank unserer guten Erfahrungen mit Schreinermeister Edi Oechler aus Ilbeshausen entschieden wir uns, ihm dieses Meisterwerk anzuvertrauen. Und er hat nicht enttäuscht: Mit viel Geduld und Können brachte er das Gehäuse des Clarson 6050 wieder in seinen ursprünglichen Glanz. Zwar war diese Arbeit nicht billig, aber die Investition war jeden Cent wert.

Ein Stück Geschichte wiederbelebt

Nach unzähligen Stunden, in denen Elektronik, Mechanik und Gehäuse Schritt für Schritt instand gesetzt wurden, erstrahlt der Clarson 6050 heute wieder in voller Pracht. Empfangsbereit, optisch wie technisch aufbereitet, ist er ein weiterer Beweis dafür, dass selbst hoffnungslos erscheinende Fälle gerettet werden können – mit Engagement, Können und ein wenig Liebe zum Detail.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

seventy five − seventy one =